Biokraftstoffe sind derzeit die bedeutendste erneuerbare Alternative im Verkehrssektor. Gegenüber fossilen Kraftstof-fen wie Diesel oder Benzin stoßen sie rund 70 bis 90 Prozent weniger Treibhausgase aus. Die Bandbreite ist vielfältig: So sind Biodiesel, Pflanzenöl, Bioethanol, Biomethan und Hydrierte Pflanzenöle (HVO) am Markt verfügbar. Künftige Kraftstoffoptionen, wie synthetische Biomass-to-Liquid (BtL)-Kraftstoffe oder Bioethanol aus Zellulose sind in fortge-schrittenen Forschungsstadien. Die Produktion synthetischer Kraftstoffe mit Hilfe des Power-To-Gas oder des Power-To-Liquid-Verfahrens sowie deren Einsatz werden diskutiert und in Praxistests untersucht.
Der Anteil an Biokraftstoffen im Verkehr stieg 2020 auf 6,7 Prozent des Energieverbrauchs und ist damit so hoch wie nie. Treibender Motor ist die Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote), die für das Jahr 2020 eine Treibhausgasminderung der in Verkehr gebrachten Energieträger gegenüber rein fossilen Energieträgern Verkehrssektor von 6 Prozent vorsah. Bis 2030 steigt die Treibhausgasminderungsquote schrittweise auf 25 Prozent, wobei dies nicht in einer 25%igen Treibhausgas-minderung resultiert, da z.B. Strom dreifach auf die Erfüllung angerechnet werden darf.
Der Absatz von Biokraftstoffen stieg im Jahr 2020 auf rund 4,6 Mio. Tonnen und ist laut Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung somit um 36 Prozent gestiegen. Rund 13,2 Millionen Tonnen CO₂ wurde durch den Einsatz von Biokraftstoffen eingespart. Der Absatz von Biodiesel (2,8 Mio. Tonnen) als auch der Absatz von Bioethanol (1,1 Mio. Tonnen) ist gegenüber dem Vorjahr in etwa konstant. Der Absatz von Biomethan betrug 884 kWh.
Um die Umweltverträglichkeit von Biokraftstoffen sicherzu-stellen, hat die Bundesregierung in Umsetzung der europä-ische Erneuerbare Energien Richtlinie die Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung erlassen. Danach gelten Biokraft-stoffe nur dann als nachhaltig, wenn sie - unter Einbeziehung der gesamten Herstellungs- und Lieferkette - im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen mindestens 50 Prozent an Treibhausga-sen einsparen. Außerdem dürfen zum Anbau der Pflanzen für die Biokraftstoffherstellung keine Flächen mit hohem Kohlenstoffgehalt oder mit ausgeprägter biologischer Vielfalt verwendet werden.
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Quelle: BMWI, Erneuerbare Energien in Zahlen auf Basis von AGEE-Stat (Stand: 2020)
Quellen:
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie „Erneuerbare Energien in Zahlen
Nationale und internationale Entwicklung im Jahr 2020“, Oktober 2021
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung,
„Evaluations- und Erfahrungsbericht für das Jahr 2020“, Dezember 2021
Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie e.V.