24.01.2022

„Kraftstoffe der Zukunft“: Startschuss für den fünftägigen Online-Kongress gefallen

Vom 24. bis 28. Januar diskutieren mehr als 60 Redner auf dem 19. Fachkongress für erneuerbare Mobilität „Kraftstoffe der Zukunft“ über Maßnahmen zur Erreichung der Klimaschutzziele. Im Zentrum der Vorträge und Diskussionsrunden steht der innovative Einsatz und die technische Weiterentwicklung von erneuerbaren Kraftstoffen im Mobilitätssektor.

Der Vorstandsvorsitzende des Bundesverband Bioenergie (BBE), Artur Auernhammer, eröffnete den fünftägigen Kongress „Kraftstoffe der Zukunft“. In der ersten von insgesamt fünfzehn Sessions wurde der europäische Green Deal und das darin erhaltene Klimaschutzpaket „Fit-for-55“ von Referierenden diskutiert und das Potential nachhaltiger Kraftstoffe und Antriebstechnologien beleuchtet.

„Die Eröffnungsbilanz zum Klimaschutz der neuen Bundesregierung hat gezeigt, dass die bis 2030 im Verkehrssektor zu erreichenden Treibhausgaseinsparungen enorm sind. Es gilt daher, erneuerbare Kraftstoffe für einen sofort wirksamen Klimaschutz im Verkehr konsequent zu nutzen. Denn nachhaltige Biokraftstoffe können hier bereits heute eine Erfolgsbilanz vorweisen, die es zukünftig weiter auszubauen gilt,“ sagte der BBE-Vorsitzende in der ersten Kongress-Session. 2020 hätten nachhaltige Biokraftstoffe einen Rekordwert von mehr als 13 Millionen Tonnen CO2 eingespart. Das seien fast 4 Millionen Tonnen mehr als im Jahr davor. Dafür wäre vor allem die Treibhausgasminderungsquote verantwortlich, die von 4 Prozent in 2019 auf 6 Prozent in 2020 angehoben wurde. Der damit verbundene Treibhausgaseffizienzwettbewerb würde Wirkung zeigen. „Nachhaltige Biokraftstoffe sind und bleiben daher ein unverzichtbarer Beitrag für effektiven Klimaschutz im Verkehr“, betonte Auernhammer.

Daniela Kluckert, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Digitales und Verkehr, platzierte prominent die Vielfältigkeit nachhaltiger Antriebsmöglichkeiten in ihrem Vortrag: "Für die Erreichung unserer ehrgeizigen Klimaschutzziele brauchen wir alle alternativen Antriebstechnologien und die ganze Bandbreite an alternativen Kraftstoffen. Von der Batterie bis zum eFuel müssen wir die Vorteile jeder Technologie zur CO2-Reduktion nutzen."

Prof. Dr.-Ing. Christian Küchen, Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbands Fuels und Energie e.V. (en2x), stellte die neuen Anreize zum von der EU-Kommission entworfenen Klimaschutzpaket heraus: „Das Fit-for-55-Paket enthält gute Ansätze, etwa einen Reformvorschlag für die Energiesteuer. Das ist ein ganz wichtiger Punkt: Wenn CO2-neutrale Fuels weit niedriger besteuert werden als fossile Kraftstoffe, schaffen wir echte Angebots-Anreize für grüne Energie. Und nur so sind die Klimaziele im Verkehr zu erreichen.“

Jens Gieseke, Mitglied des Europäischen Parlaments und Berichterstatter der EVP-Fraktion sowie verkehrspolitischer Sprecher der CDU- sowie CSU-Gruppe, äußerte sich in seinem Beitrag kritisch zum vorliegenden „Fit-for-55-Paket“: „Wir sind mit dem Berichtsentwurf unseres liberalen Kollegen Jan Huitema nicht zufrieden. Unabhängig von allen Innovations- und Investitionszyklen werden neue Flottenziele vorgeschlagen. Der Berichterstatter ist über das Notwendige hinausgegangen.  Wir müssen zu einer sachlichen und rationalen Betrachtung des Dossiers zurückkehren.“ Ein Überbietungswettbewerb nütze weder Verbrauchern, Herstellern, Arbeitnehmern noch der Umwelt. „Im Gegenteil, wir riskieren leichtfertig den Verlust von Hunderttausenden von Arbeitsplätzen in der EU, ohne einen echten Nutzen für das Klima zu erzielen", fügte er hinzu.

“Die EU-Vorschläge zur Überarbeitung der Erneuerbare Energien Richtlinie (REDIII) sind ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Die Einführung einer Treibhausgasminderungsquote von 13 Prozent im Verkehr und die Streichung von Mehrfachanrechnungen bestimmter Kraftstoffe werden den Ausstoß fossiler Treibhausgase reduzieren – und zwar nicht nur auf dem Papier”, äußerte sich Dr. Stephan Meeder, Vice-President von ePURE, in seinem Bericht. Die Ziele für den Verkehr müssen jedoch noch ambitionierter werden. Gerade erneuerbares Ethanol biete ein riesiges Potenzial, das die EU immer noch nicht richtig bzw. vollständig nutze. Klimaschädliche Emissionen verursachen nicht die Verbrennungsmotoren, sondern der fossile Kraftstoff, der darin verbrannt werden würde. „Dabei können moderne Motoren schon heute eine höhere Ethanolbeimischung wie E20 nutzen und die THG-Einsparungen vervielfachen“, so Meeder.

Coronabedingt findet der Fachkongress zum zweiten Mal digital statt. Nahezu 500 nationale und internationale Teilnehmer begrüßten die fünf veranstaltenden Verbände der deutschen Biokraftstoffwirtschaft am ersten Kongresstag. Weitere Informationen zum Programm sowie Möglichkeiten für spontane Anmeldungen gibt es unter www.kraftstoffe-der-zukunft.com

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