Auf dem internationalen Fachkongress „Kraftstoffe der Zukunft“ fordert die deutsche Biokraftstoffwirtschaft die Einführung der Treibhausgasminderungspflicht für Kraftstoffe in ganz Europa und plädiert für einen besseren Klimaschutz durch stetige Anhebung der in Deutschland bestehenden Treibhausgasminderungsquote bis 2020.
Mehr als 500 Teilnehmer aus über 30 Nationen sind der Einladung von fünf Verbänden der deutschen Biokraftstoffwirtschaft gefolgt, um sich auf dem internationalen Fachkongress „Kraftstoffe der Zukunft“ am 18./19. Januar 2016 in Berlin über Marktentwicklungen, politische Rahmenbedingungen, technologische Innovationen und die Zukunft der Mobilität zu informieren. Veranstalter des Kongresses sind der Bundesverband BioEnergie (BBE), die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP), der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe), der Verband der deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) und der Fachverband Biogas.
Die Mineralölwirtschaft ist seit dem 1.1.2015 gesetzlich verpflichtet, den Treibhausgasausstoß des von ihnen in Verkehr gebrachten Kraftstoffs um 3,5 Prozent zu senken. In Folge der Umstellung der energetischen Biokraftstoffquote auf diese Treibhausgasminderungsquote ist der Anteil von Biokraftstoffen in fossilen Kraftstoffen gesunken. Die Verpflichtung konnte mit einer geringeren Menge von Biokraftstoffen erfüllt werden, weil sich die Treibhausgasbilanz von Biodiesel und Bioethanol in jüngster Zeit deutlich verbessert haben. „Die mit der Novellierung des Bundesimmissionsschutzgesetzes festgelegte Verpflichtung zur Treibhausgasvermeidung für die Mineralölwirtschaft ist aus Sicht der Branche nicht erst ab 2017 auf 4 Prozent anzuheben, sondern schon früher und dann schrittweise jährlich weiter steigend, wenn wir die Klimaschutzziele erreichen wollen“, fordert daher Artur Auernhammer, MdB und Vorsitzender des BBE. Darüber hinaus sei es erforderlich, die Mineralölwirtschaft in der gesamten Europäischen Union zur Treibhausgasminderung zu verpflichten, damit nachhaltig hergestellte Biokraftstoffe flächendeckend zu mehr Klimaschutz im Verkehr beitragen können.
Insgesamt kritisiert die Biokraftstoffwirtschaft die fehlende Planungssicherheit über 2020 hinaus. In den im September 2015 in Kraft getretenen Änderungen der europäischen Richtlinien Erneuerbare Energien (2009/28/EG) und Kraftstoffqualität (2009/30/EG) fehlen Aussagen über den Zeitraum nach 2020 und der Zeitraum von 2016 bis 2020 ist keine ausreichende Perspektive für Investitionen in eine nachhaltige und ökonomische Produktion im industriellen Maßstab. Artur Auernhammer: „Auch nach dem Jahr 2020 muss es einen technologieoffenen Wettbewerb im Biokraftstoffsektor geben, in dem Biokraftstoffe der ersten und zweiten Generation einen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz leisten können. In der europäischen Dekarbonisierungsstrategie müssen zertifiziert nachhaltige und in Europa hergestellte Biokraftstoffe sofort und über das Jahr 2020 hinaus eine wichtige Rolle einnehmen“.
Darüber hinaus hat die europäische Biokraftstoffwirtschaft eine Vorbildfunktion für die Weiterentwicklung anderer Nutzungspfade in der Bioökonomie. Die ist darin begründet, dass Biokraftstoffe in Europa zertifiziert nachhaltig sein müssen. Artur Auernhammer: „Biokraftstoffe sind wegen der vorhandenen Infrastruktur derzeit der einzige sofort gangbare Weg und ökonomisch tragfähige Ansatz um die hochgesteckten Klimaschutzziele im Verkehrssektor zu erreichen. Und dies bei einer gleichzeitigen Gewährleistung einer nachhaltigen Biomassenutzung.“
Am
18. Januar 2016 setzen sich Akteure aus Wirtschaft und Politik in einer
Podiumsdiskussion mit den komplexen Fragen zur Entwicklung bis 2020 und
danach auseinander. Die Teilnehmer: Jo Howes, (Principal Consultant,
e4Tech), Bernd Kuepker (Policy Officer, EU-Kommission - DG Energy),
Claus Sauter (Vorsitzender des Vorstandes, Verbio AG), Henrik Erämetsä
(Head of US Federal Affairs, Neste, Joachim Lutz (Sprecher des
Vorstandes, CropEnergies AG), Detlef Evers, Geschäftsführer, MVaK e.V.
Kontakt:
Bundesverband BioEnergie e.V.
Tel.: 0228/81002-22Fax: 0228/81002-58
vasb@ovbraretvr.qr
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