Bundesverband Bioenergie zur Überarbeitung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie
Berlin, 30.07.2024: Der Bundesverband Bioenergie (BBE) hat bei der aktuellen Überarbeitung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie die herausragende Bedeutung der Bioenergie für Nachhaltigkeit und Klimaschutz betont. Zu der am Freitag den 26.07. zu Ende gegangenen Konsultation der Bundesregierung zur Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie bekräftigt Gerolf Bücheler, Geschäftsführer des BBE: „Nachhaltige Bioenergie trägt entscheidend zur Erreichung der Klima- und Energieziele Deutschlands bei und fördert eine sichere sowie unabhängige Energieversorgung. Bioenergie bietet nicht nur zuverlässige sowie flexibel regelbare Energie für den Strom- und Wärmebereich, sondern ist derzeit auch die einzige bedeutende klimaschonende Antriebsoption im Verkehrssektor. Dabei kann Bioenergie nicht nur bei der Energieversorgung punkten, sondern ist als „Energie vom Land“ auch essenziell für Wertschöpfung und Arbeitsplätze in ländlichen Regionen sowie Stoffkreisläufe aus Wald und Landwirtschaft.“
Die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie enthält Leitplanken und Ziele für die nachhaltige Transformation Deutschlands und die Umsetzung der 17 Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen. Sie wird alle vier Jahre einer Aktualisierung unterzogen. Nach Auffassung des BBE-Geschäftsführers wird die Bedeutung der Bioenergie in Deutschland im Vergleich zum Ausland bisweilen unterschätzt. Zuletzt hatte im Juni eine gemeinsame Erklärung von UN-Organisation zur Bedeutung der Bioenergie für nachhaltige Entwicklung für Aufsehen gesorgt.
Bücheler betont, dass die Bioenergie ihre Vorteile bislang noch nicht komplett ausgespielt habe und in einer Wirtschaft, die weitestgehend ohne fossile Energien auskommen werde, noch viele Chancen für die Bioenergie liegen. Er fordert hierzu ein klares Bekenntnis der Politik für eine nachhaltige Bioenergienutzung ein: „Bioenergie wird zukünftig nicht nur verlässlich erneuerbare Energie bereitstellen, sondern auch dafür sorgen, dass CO2 wieder der Atmosphäre entzogen wird. Holzheizkraftwerke, Biogasanlagen und Bioethanolanlagen sind bereits heute in der Lage, das freiwerdende CO2 abzuscheiden und entweder für die Anwendung in der chemischen Industrie oder die langfristige Speicherung als so genannte „negative Emission“ bereitzustellen.“ Bücheler verweist darauf, dass dieses Alleinstellungsmerkmal der Bioenergie nicht nur in der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie berücksichtigt werden muss, sondern auch in den Strategien für Nachhaltige Biomasse und Negative Emissionen, die die Bundesregierung aktuell noch ausarbeitet. Laut einer Kurzstudie im Auftrag des BBE zu den Potenzialen für die CO2-Abscheidung in Biomasseanlagen könnten so bis zu 61% (30 Mio. Tonnen CO2) der unvermeidbaren Restemissionen jedes Jahr aus dem Kohlenstoffkreislauf entnommen werden.
Hintergrund:
2015 haben die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen in ihrer „Agenda 2030“ 17 globale Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals - SDGs) definiert. Deutschland hat zugesagt, diese 17 Nachhaltigkeitsziele umzusetzen und auch andere Staaten dabei zu unterstützen. Die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie ist dafür die Grundlage. Am 10. März 2021 hat das Bundeskabinett die Weiterentwicklung der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie beschlossen. Schwerpunkte sind sechs große Transformationsbereiche, in denen noch größerer Handlungsbedarf besteht: Menschliches Wohlbefinden und Fähigkeiten, soziale Gerechtigkeit, Energiewende und Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft, Nachhaltiges Bauen und Verkehrswende, nachhaltige Agrar- und Ernährungssysteme, schadstofffreie Umwelt. Bis zum Ende des Jahres 2024 soll die überarbeitete Strategie vom Bundeskabinett beschlossen werden.
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