Berlin, 23.08.2022: Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat die Förderrichtlinie für die „Bundesförderung effiziente Wärmenetze“ (BEW) veröffentlicht, das den Ausbau Erneuerbarer Energien in Wärmenetzen anreizen soll. Sandra Rostek, Leiterin des Hauptstadtbüro Bioenergie, kommentiert im Namen der Bioenergieverbände:
„Bioenergiedörfer und ländliche Nahwärmenetze, die aus Holzheiz(kraft)werken oder Biogasanlagen gespeist werden, sind eine kostengünstige Form der erneuerbaren Wärmeerzeugung und zentrales Element der Bürgerenergie im Wärmesektor. Die Wärmeerzeugung aus Biogas- und Holzenergieanlagen verbindet Akzeptanz und niedrige Kosten für die Wärmewende mit lokaler Wertschöpfung im ländlichen Raum.
Für die Wärmewende in den Städten muss die Rolle der großen Fernwärmenetze neu gedacht und Fernwärme von fossilen auf erneuerbare Quellen umgestellt werden. Doch insbesondere Wärmenetze mit einem Anteil an Bestandsbauten benötigen in den Wintermonaten die Zufeuerung von klimaneutralen Brennstoffen. Nur Bioenergie kann diese Bedarfsspitzen auf dem benötigtem Temperaturniveau klimaneutral decken.
Es ist deshalb zu begrüßen, dass die lang erwartete Bundesförderung effiziente Wärmenetze (BEW) nun endlich in Kraft tritt. Die Jahre des Ankündigens und Verschiebens haben dazu beigetragen, dass bereits geplante Wärmenetzprojekte immer wieder aufgeschoben wurden. Diese Warterei hat nun endlich ein Ende.
Leider enthält die Förderrichtlinie eine Reihe problematischer Hemmnisse, die dazu führen, dass Chancen der Bioenergie für die Wärmewende ungenutzt bleiben. Dazu gehören insbesondere die Deckelung der Anrechnung biogener Wärme auf den Mindestanteil Erneuerbarer Energien, die nicht praxistaugliche Liste zulässiger Festbrennstoffe sowie die weder technisch noch betriebswirtschaftlich sinnvolle Beschränkung der Betriebsstunden von Holzenergieanlagen. Im Sinne des Vorhabens der Bundesregierung, alle Hürden und Hemmnisse für den Ausbau Erneuerbarer Energien zu beseitigen, sollte diese sowie weitere Regelungen bei nächster Gelegenheit überarbeitet werden.“
Holzheiz(kraft)werke und Biogasanlagen stellen aktuell 45 Terawattstunden Wärme bereit. Rund 16 Prozent der Fernwärme in Deutschland werden durch Holz, Biogas und andere Biomassesortimente gedeckt.
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